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Heike Dickel und Günter Hammecke
Diese Seiten sind vor allem der Vorstellung
der von mir (Hans Dickel) 1957 gegründeten und bis April 2012 geleiteten
Theatergruppe "Kleines Studio Neuenrade"
gewidmet-und das aus ganz persönlicher Sicht.
Ich hoffe, dass viele unserer Zuschauer hier eine Quelle
der Erinnerung finden.
Denn auch nach unserer letzten großen Aufführung
soll hier die Verbundenheit unserer langjährigen Besucher und
dem " Kleinen Studio" weiter gepflegt werden.
Alle von unserer Gruppe aufgeführten Stücke:
( in chronologischer Reihenfolge)
(einige ausgewählte Fotos unter "Fotos")
"Der flötende Hirte", Märchenspiel mit Musik von E. Steinbach 1957
"Das Gespenst von Canterville" , nach Oscar Wilde 1958
"Die goldene Maske" , Kriminalspiel von Potratz 1959
"Schreie in der Nacht" , pantomimisch illustrierter Roman von Heinemann 1960
"Der Tor und der Tod" von H.v.Hofmannsthal 1960
"Wenn der Hahn kräht", Bauernkomödie von A. Hinrichs 1961
"Bunbury" oder "Wie wichtig es ist, Ernst zu sein", Oscar Wilde/J.Anouilh 1961
"Pünktchen und Anton" von Erich Kästner 1962
"Robinson soll nicht sterben" von Forster 1962
"Der Tor und der Tod" (Hofmannsthal), Neuufnahme/neue Besetzung 1962
"Flaschenpost" oder "Siebzehn undzwei" von A. Hinrichs 1963
"Liebelei" von Arthur Schnitzler 1963
"Der eingebildete Kranke" von Moliere 1964
"Die Heirat" von N. Gogol 1965
"Der Hund im Hirn" / "Der Spatz vom Dache" / "Das Märchen" , Einakter von
Curt Goetz 1966
"Das Spinnennetz" von A. Christie 1967
"Das Hörrohr" von K.Bunje / "Die kleinen Verwandten" von L.Thoma / "Minna
Magdalena" von C.Goetz , Einakter 1967
"Minna von Barnhelm" von G.E. Lessing 1968
"Der doppelte Moritz" von Impekoven/Mathern 1970
"Die fremde Stadt" , Schauspiel von J.B. Priestley 1971
"Die deutschen Kleinstädter" von A.v.Kotzebue 1973
"Dr.med. Hiob Prätorius" von Curt Goetz 1974
"Das Haus in Montevideo" von Curt Goetz 1974 u. 1975
"Das Verlegenheitskind" von F. Streicher 1975
"Ein unglücklicher Zufall" von Saunders / "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch 1976
"Geld wie Heu" von Evans/Valentine 1977
"Flaschenpost" (Neuaufnahme) 1979
"Der Lampenschirm" ,kein Stück von Curt Goetz 1980
"Halbaufdem Baum" von Peter Ustinov 1981
"Mirandolina" von C. Goldoni 1983
"Wenn der Hahn kräht" (Neuaufnahme) 1984
"Der verkaufte Großvater" von F. Streicher 1985
"Der Heiratsantrag" von Anton Tschechow / "Die Kleinbürgerhochzeit" von Bert Brecht 1986
"Immer Ärger mit den Alten" von M. Brett 1987
"Pfeffer und Salz" von Karl Bunje 1988
"Rendezvous im Bauernkasten" von H. Lellis 1989
"Die vertagte Hochzeitsnacht" von Arnold/Bach 1990
"Die Kommode" von C.Goetz / "Der Hund im Hirn" von C.Goetz / "Der fliegende Geheimrat" von C.Goetz 1991
"Kein Auskommen mit dem Einkommen" von F. Wempner 1992
"Die kleinen Verwandten" (Thoma)/"Ritter Unkenstein" (Karl Valentin) 1993
"Sein Doppelgänger" von M. Hennequin und G. Duval 1994
"Der Krämerskorb" von Hans Sachs und "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch (Neuaufnahme) 1995
"Spektakel in Kleihörn" von Karl Bunje 1997
"Konfusionen" von Alan Ayckbourn 1998
"Der zerbrochne Krug" von Heinrich von Kleist 2000
"Der Puzuk" oder "Erschwerte Möglichkeit der Konzentration" von Vaclav Havel 2001
"Der doppelte Moritz" (Neuaufnahme) 2003
"Vorspiel" / "Minna Magdalena" / "Nachspiel" von Curt Goetz 2004
"Immer Ärger mit den Alten" (Neuaufnahme) 2006
"Mein Freund Harvey" von Mary Chase 2007
"Sein Doppelgänger" (Neuaufnahme) 2009
"Die vertagte Hochzeitsnacht" (Neuaufnahme) 2010
"Auf der Burg-da gibt`s koa Sünd" von Karl Valentin / "Gelähmte Schwingen" von Ludwig Thoma /
"Die kleinen Verwandten" von Ludwig Thoma 2012
Der Klassiker aus dem Jahr 2000
Bernd Rüschenberg als Richter Adam und
Heike Dickel als Marthe Rull
"Lustige" Aufführungs-Pannen: (bisher:1,2,3,4,
Für uns Spieler ist es immer wieder erstaunlich, von
Zuschauern zu erfahren, dass sie bei einer Aufführung nichts
davon bemerkt haben wollen, wenn uns während der laufen-
den Vorstellung etwas schief gegangen ist.
Es geht nämlich ziemlich oft etwas "schief"!
Allerdings sind es meistens nur Kleinigkeiten, die aber für die
unmittelbar Beteiligten aufregend genug sind.
Hier will ich ein paar solcher "Theater-Dönekes" erzählen,
in unregelmäßigen Abständen und chronologisch nicht geordnet
1.) Als dem Tod die Stimme versagte...
In dem anspruchsvollen und klassischen Stück "Der Tor und der Tod"
von Hugo von Hofmannsthal
trug der Darsteller des "Tod" - verborgen unter seinem schwarzen
Gewand - ein Mikrofon, das um seinen Hals hing und dessen
Schnur hinter die Kulisse zu einem Lautsprecher führte,
der wiederum - wegen des besonders gruseligen Schalleffekts-
in einer gekippten Zinn-Badewanne stand.
Unser "technischer Direktor" hatte die Aufgabe, am entsprechenden
Drehknopf immer dann "aufzudrehen", wenn der Tod auf der
Bühne seine Stimme erhob.
Danach musste er rasch zurückdrehen, damit der unmittelbar
neben dem Tod agierende Darsteller des "Toren" bei seinen
Worten nicht auch etwa so hohl klang.
Die Geschicklichkeit und Reaktionsschnelligkeit unseres
Tontechnikers klappte wundervoll - bis auf das eine Mal!
Jeder im Saal muss bemerkt haben, wie kläglich einmal der
furchterregenden Gestalt des Todes die Stimme versagte.
2.) Im Licht - zur falschen Zeit
Wir führten das Peter Ustinov-Stück "Halb auf dem Baum" auf.
Schon frühzeitig hatte ich als Spielleiter darüber nachgedacht,
wie ich eine "Bett-Szene" für unser damals recht konservatives
Publikum besonders "einfühlsam" einstudieren sollte.
Die Anweisungen des Autors waren folgende:
Nacht.Die Bühne ist dunkel.Plötzlich ein unbestimmbares Geräusch,
ein Gekicher, gelegentlich Töne einer sich steigernden
Leidenschaft. Dann Licht unter dem Türspalt. - Die Tür geht
auf. Lady Fitzbuttress steht in ihrem Nachtgewand als Silhouette
in der Tür. Sie hat in der einen Hand eine Taschenlampe,
in der anderen einen Degen.
Lady: Ist da jemand? (Pause) Ich weiß, da ist jemand, also kommen
Sie schon heraus. Ich warne Sie, ich bin bewaffnet.
(Nichts rührt sich) Oh, also gut. (Sie knipst das Licht an)
Robert (vom Fußboden her): Mach das Licht aus, Mutter! Wir
sind nackt.
(Lady schnappt nach Luft, dreht dann das Licht aus)
Lady: Was machst Du da. Robert?
Robert: So eine alberne Frage habe ich noch nie gehört, Mutter.
Lady: Ich finde das wirklich in höchstem Grade anstößig.
Robert: Das weiß ich.
Das Gespräch geht noch eine ganze Weile im Dunkeln weiter, bis
Robert sagt: Du kannst das Licht wieder anmachen, Mami,
wir haben uns verhüllt
Das wäre eine wirklich schöne Szene geworden-so einfühlsam,
wie wir sie geprobt hatten; das einzig Erotische daran war -außer
den Worten -dass man beim kurzen Aufflammen des Lichts sehen
konnte, wie aus der am Boden liegenden Decke der nackte
Oberkörper Roberts herausragte.- Wie gesagt: Ganz kurz.
Aber wir hatten die Rechnung im wahrsten Sinne des Wortes ohne
den Wirt gemacht!
Ausgerechnet, als diese Szene auf der dunklen Bühne und im dunklen
Saal lief, betrat der Wirt, der Hotelier, der Pächter unseres
Aufführungssaals denselben, glaubte, es habe sich ein elektrischer
Ausfall auf der Bühne begeben und.....schaltete das Saallicht
voll ein!-
Als Zuschauer ihm bedeuteten, dass er im Irrtum war und er
begriffen und wieder geschaltet hatte, war unsere so sensibel
und feinfühlig vorbereitete Szene im Eimer!!!
3.) Vergeblich angereist
Wir hatten -mit einem abendfüllenden Stück- wieder einmal
ein Gastspiel in der Nachbarstadt Plettenberg geplant.
Alles war gut vorbereitet ,und wir machten uns rechtzeitig
auf den Weg: mit allen Darstellern und Kulissen/Reqisiten,
die auf einem LKW verladen waren ( den uns der Ehemann
einer unserer Darstellerinnen kostenlos zur Verfügung gestellt
hatte).
Das übliche Kribbeln vor einer neuen Aufführung hatte uns alle
erfasst.
Wir kamen vor dem Gemeindezentrum an.
Saal und Bühne, vor allem aber die Zuschauer erwarteten uns -
so dachten wir.
Gar nichts und niemand nahm uns in Empfang!
Die Türen waren verschlossen, und es war überhaupt niemand
zu sehen.
Als wir im daneben liegenden Pfarrhaus klingelten, öffnete der
Pastor, der uns verpflichtet hatte und war ganz schnell ganz
fassungslos.
An diesem Tag hatte er keine Aufführung organisiert!
Er hatte ganz einfach den Termin verschwitzt bzw. einen anderen
im Kopf gehabt!
Seine Zerknirschung und Entschuldigung halfen uns natürlich
wenig.-Wir mussten unverrichteter Dinge wieder abrücken.
Statt der einkalkulierten Eintrittsgelder (oder eines ausgehan-
delten Honorars) nahmen wir das Geschenk an:
Einen Karton mit recht edlem Wein aus Herrn Pastors Keller.
4.) Ein nervenstarker 17jähriger
Wir führten das umwerfend komische Ritter-Schauerdrama
von Karl Valentin auf : "Ritter Unkenstein".
Es ergab sich, dass der "von Unkenstein" glaubte, seine einzige
Tochter Kunigunde müsse (auf seine eigene Anordnung hin) hingerichtet
werden, weil sie ein uneheliches Knäblein zur Welt gebracht
hatte. -Das Hauptvergehen lag darin, dass der Vater des uner-
wünschten Enkels ausgerechnet der Todfeind Unkensteins war,
nämlich der "Rodenstein"!
Bei der anberaumten Hinrichtung durch das Schwert weigerte
sich der Scharfrichter, die beliebte Ritterstochter zu töten und
wurde darum mit Schimpf und Schande von der Burg gejagt.
Leider hatte er auch noch das Richtschwert mitgenommen, so
(wird noch vervollständigt)